Die Psyche kranker Pferde
17. April 2025
Gastbeitrag von Brit und Franzi
Die mentale Verfassung deines Pferdes spielt eine entscheidende Rolle für seine Genesung. Ein psychisch ausgeglichenes Pferd erholt sich nicht nur schneller, sondern zeigt auch mehr Motivation während des Heilungsprozesses. In diesem Beitrag erfährst du, wie du dein Pferd während der Boxenruhe oder Schonzeit mental stabil halten kannst.
Warum ist die mentale Gesundheit bei kranken Pferden relevant?
Pferde sind von Natur aus Bewegungstiere. Regelmäßige Bewegung, soziale Interaktionen und mentale Herausforderungen sind essenziell für ihr Wohlbefinden. Wenn das plötzlich wegfällt – beispielsweise durch Boxenruhe – kann das Stress, Frustration oder sogar Depressionen und Aggressionen auslösen. Diese psychischen Belastungen beeinträchtigen auch die körperliche Gesundheit: Stress schwächt das Immunsystem, verzögert die Wundheilung und kann die Genesung verlangsamen.
Symptome von mentalem Stress bei Pferden
Woran erkennst du, dass dein Pferd psychisch leidet? Hier sind einige typische Anzeichen:
- Unruhe oder stereotype Verhaltensweisen wie Weben, Koppen oder Scheuern an der Boxenwand
- Appetitlosigkeit
- Abwehrverhalten gegenüber Menschen oder anderen Pferden
- Teilnahmslosigkeit oder ein „leerer“ Blick
- Überempfindlichkeit bei Berührungen oder Geräuschen
Wenn du eines oder mehrere dieser Symptome bemerkst, solltest du gezielt daran arbeiten, die mentale Gesundheit deines Pferdes zu stärken.
Fünf Ansätze zur Förderung der mentalen Stabilität während der Genesung
- Kopftraining zur Beschäftigung ohne physische Belastung
Auch wenn dein Pferd körperlich geschont werden muss, kannst du es geistig fordern. Bodenarbeit, Klickertraining oder einfache Tricks wie „Lächeln“ oder „Kopfnicken“ bieten Abwechslung und das Gefühl, etwas zu leisten – ganz ohne körperliche Anstrengung. - Sozialkontakte ermöglichen
Isolation belastet Herdentiere wie Pferde stark. Sorge dafür, dass dein Pferd Sicht- und Berührungskontakt zu Artgenossen hat, zum Beispiel durch eine offene Trennwand zur Nachbarbox. - Routinen schaffen Stabilität
Ein klar strukturierter Tagesablauf vermittelt deinem Pferd Sicherheit und Vorhersagbarkeit. Versuche, Fütterungszeiten, Putzrituale und Beschäftigungseinheiten möglichst konstant zu halten. - Entspannungstraining und Massagen
Sanfte Massagen oder Entspannungstechniken wie der „Tellington-TTouch“ helfen, Anspannung zu reduzieren und stärken eure Bindung. Dein Pferd wird die kleine Wellness-Einheit zu schätzen wissen. - Sinnvolle Abwechslung bieten
Mit kreativen Beschäftigungen kannst du Langeweile und Frustration vermeiden. Finde heraus, was deinem Pferd guttut und ihm Freude bereitet.
Die psychische Gesundheit deines Pferdes ist genauso wichtig wie die körperliche. Ein entspanntes, zufriedenes Pferd hat bessere Chancen auf eine schnelle Genesung. Mit ein bisschen Kreativität, Geduld und Liebe hilfst du deinem Pferd, auch schwierige Phasen zu meistern.
